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45. Turnier der Meister: Zweiter Qualifikationstag
Drei weitere Finalplätze für deutsche Starter
25.02.22
Die Kölnerin Aiyu Zhu und der Hannoveraner Glenn Trebing haben am zweiten Qualifikationstag beim 45. Turnier der Meister im Gerätturnen in Cottbus drei weitere Finalplätze für die neu formierte Mannschaft des Deutschen Turner-Bundes (DTB) erkämpft. Zhu belegte jeweils Platz fünf am Schwebebalken und Boden und erreichte beide Weltcup-Endkämpfe. Trebing wurde Sechster am Barren und steht ebenfalls im Finale der Top 8.Für das Highlight der Männer-Mannschaft von Cheftrainer Valeri Belenki sorgte am Freitag Glenn Trebing. Mit einer starken Barren-Übung (14,033) turnte der Hannoveraner ins Finale und lag in der Qualifikation in Schlagdistanz zum Podium. Felix Ramuta vom TSV Unterhaching kam mit 13,533 Punkten auf Platz elf. Die Qualifikation gewann Illia Kovtun aus der Ukraine (15,000). Am Reck waren Nils Matache (SC Berlin/12,733; Platz 13) und Remuta (12,633; Platz 15) chancenlos im Kampf um die Final-Tickets. Hier setzte sich der Amerikaner Brody Malone (WM-Dritter 2021) aus den USA mit seiner spektakulären Flugshow und 14,633 Punkten an die Spitze des Klassements.
Lokalmatador Tom Schultze verpasste bei seiner Weltcup-Premiere wie tags zuvor an den Ringen auch am Sprung den Final-Einzug. Nach zwei soliden Sprüngen kam der 20-Jährige vom SC Cottbus Turnen auf 13,716 Punkte und belegte Platz 16. „Ich bin sehr zufrieden mit seinem Auftritt hier. Tom hat mutig geturnt, zweimal Bestleistungen erreicht und gezeigt, dass er mit den Weltbesten mithalten kann“, sagte Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt. Schultze selbst war mit seinem Debüt nicht ganz so zufrieden. „Im ersten Sprung hatte ich einfach zu viel Schwung. Natürlich ist es schade, nicht in den Finals dabei zu sein“, sagte der Cottbuser, der Ende März bei der vierten und letzten Weltcup-Station in Baku/Aserbaidschan seine nächste Chance bekommt. Felix Remuta belegte am Sprung mit 13,300 Punkten Platz 25. Tagesbester war hier der Ukrainer Nazar Chepurnyi (14,749).
Am Schwebebalken erreichte Aiyu Zhu nach einer konzentrierten Übung als Fünfte das Finale (12,200 Punkte). Lea Marie Quaas (TuS Chemnitz-Altendorf) belegte nach einem Abgang auf der letzten Bahn mit 11,666 Punkten Rang zehn. Daniela Batrona aus der Ukraine siegte hier mit 13,300 Punkten. Am Boden buchte Zhu als Fünfte (11,900) ihre dritte Final-Teilnahme am Wochenende. Quaas (10,900) wurde 14., Tagesbeste hier die Spanierin Alba Petisco (13,166).
Am ersten Qualifikationstag hatte der Deutsche Turner-Bund bereits drei Finaltickets gebucht. Der Erfurter Nils Dunkel erreichte als Siebter am Pauschenpferd die Top 8. Bei den Frauen zogen Aiyu Zhu als Siebte und Lea Marie Quaas als Achte ins Finale am Stufenbarren ein.
Vor Beginn des zweiten Wettkampftages legten die rund 300 Sportlerinnen und Sportler sowie Trainer, Betreuer und Kampfrichter aus 32 Nationen eine Schweigeminute als Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine und als Protest gegen die russische Invasion sowie den damit verbundenen Bruch des Völkerrechts ein. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und den Familien“, sagte Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt, während an den großen Videoleinwänden die ukrainischen Farben mit dem Hashtag „SolidarityWithUkraine“ leuchteten.
Das Turnier wird am Samstag in der Lausitz-Arena mit den ersten fünf Geräte-Finals fortgesetzt. Für jedes Gerät sind 3.250 Schweizer Franken Preisgeld ausgelobt, insgesamt 32.500 Schweizer Franken. 2020 und 2021 war der Traditionswettbewerb aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen. In diesem Jahr findet der Neustart unter Ausschluss der Öffentlichkeit und mit einem strengen Hygienekonzept statt. Auf der Website www.sportdeutschland.tv gibt es sowohl am Samstag als auch am Sonntag die Final-Wettkämpfe als Livestream.
Der erste Tag in Bildern / The first day in pictures
Bildergalerie vom Donnerstag / Gallery from Thursday
25.02.22
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Fotos by Heiner Stephan
45. Turnier der Meister: first day of qualification
Three final places for German team
24.02.22
The team of the German Gymnastics Federation (DTB), which is mainly made up of young talents, achieved three final places at the World Cup on the first day of the 45th Tournament of Champions in apparatus gymnastics in Cottbus. In the men's competition Nils Dunkel reached the final as seventh on pommel horse. The gymnast from Erfurt scored 13.900 points. The highest scoring gymnast of the day was Nuriman Kurbanov from Kazakhstan with 15.266 points. Glenn Trebing from TK Hannover was tenth with 13.666 points.On the rings, local hero Tom Schultze from SC Cottbus missed the final at his World Cup premiere with tenth place. "Of course, there is always room for improvement. But I am satisfied with my routine. It even went better than in the internal qualification a week ago in Kienbaum," said the 20-year-old. A small mistake after the dismount cost him a few tenths, so he received 13.166 points and appreciative words from head coach Valeri Belenki for the World Cup debutant.
The Cottbuser's excitement was kept within limits in the field of numerous ring specialists. "It is fun to compete here in our own gymnasium. I was keen and well prepared - I will take this confidence with me into the second day," said Tom Schultze. Tomorrow he will start on vault - after he is allowed to spend the night away from the team not in the hotel but at home with his parents in Drebkau.
On the floor, Berlin’s citizens Dario Sissakis (11th/13.066) and Nils Matache (28th/11.233) clearly missed the final. One of the sporting highlights was provided by Artem Dolgopyat from Israel. The Olympic floor champion from Tokyo with Ukrainian roots confirmed his role as favorite on this apparatus and presented a top-class routine, which was rewarded by the judges with 14.800 points.
In the women's event , Aiyu Zhu (TTZ DSHS Cologne) reached the World Cup final in seventh place (12.166) and Lea Marie Quaas (TuS Chemnitz-Altendorf) in eighth place (12.100) on uneven bars. The highest score of the day was achieved by Tisha Volleman from the Netherlands with 13.066 points. On the vault, Slovenia's Tjasa Kysselef prevailed. Both vaults considered, the 28-year-old achieved 13.016 points. German gymnasts did not compete on this apparatus.
Despite the outbreak of war in their home country, the delegation of Ukraine is participating in the tournament as planned and reached four finals with Ilia Kovtun (floor, pommel horse), Roman Vashchenko (rings) and Daniela Batrona (uneven bars). "We have taken to the development in Ukraine with great concern and offered our support to the team," said tournament director Mirko Wohlfahrt after consultations.
In addition to two gymnasts and three gymnasts, coaches and trainers, the team includes the judge Bohdan Makuts. The 61-year-old was Olympic champion with the Soviet Union in 1980. The Ukraine has been in Lusatia since Tuesday and there was no question of an early departure, Wohlfahrt said. As of today, the team will travel to the next World Cup in Doha, Qatar, after the end of the competition on Sunday," Wohlfahrt said.
In total, athletes from 32 nations have registered for the World Cup in Cottbus, which is endowed with 32,500 Swiss francs. In 2020 and 2021, the traditional competition was cancelled due to the Corona pandemic. This year, the restart will take place under exclusion of the public and with a strict hygiene concept. On Friday, the qualification will continue with the next five apparatus.
45. Turnier der Meister: Erster Qualifikationstag
Turnteam Deutschland erturnt 3 Finalplätze
24.02.22
Die überwiegend mit Nachwuchskräften besetzte Mannschaft des Deutschen Turner-Bundes (DTB) hat sich am ersten Tag des 45. Turniers der Meister im Gerätturnen in Cottbus drei Finalplätze beim Weltcup erturnt. Bei den Männern erreichte Nils Dunkel als Siebter am Pauschenpferd das Finale. Der Erfurter kam auf 13,900 Punkte. Tagesbester war der Kasache Nuriman Kurbanov mit 15,266 Punkte. Glenn Trebing vom TK Hannover wurde mit 13,666 Punkten Zehnter.An den Ringen verpasste Lokalmatador Tom Schultze vom SC Cottbus bei seiner Weltcup-Premiere mit Platz zehn das Finale. „Besser geht es natürlich immer. Ich bin aber mit meiner Übung zufrieden. Es ist sogar besser gelaufen als in der internen Qualifikation vor einer Woche in Kienbaum“, sagte der 20-Jährige. Ein kleiner Stand-Fehler nach dem Abgang kostete ihn ein paar Zehntel, so standen 13,166 Punkte und anerkennende Wort von Cheftrainer Valeri Belenki für den Weltcup-Debütanten zu Buche.
Die Aufregung hielt sich beim Cottbuser im Feld zahlreicher Ringe-Spezialisten in Grenzen. „Es macht Spaß, hier in eigener Halle zu turnen. Ich hatte Lust, war gut vorbereitet – diese Sicherheit nehme ich mit in den zweiten Tag“, so Tom Schultze. Da geht er am Sprung an den Start – nachdem er abseits der Mannschaft nicht im Hotel sondern zuhause bei seinen Eltern in Drebkau übernachten darf.
Am Boden verfehlten die Berliner Dario Sissakis (Platz 11/13,066) und Nils Matache (28. /11,233) klar den Endkampf. Für einen der sportlichen Höhepunkte sorgte hier Artem Dolgopyat aus Israel. Der Boden-Olympiasieger von Tokio mit ukrainischen Wurzeln bestätigte seine Favoritenrolle an diesem Gerät und präsentierte eine hochkarätige Übung, die von den Kampfrichtern mit 14,800 Punkten belohnt wurden.
Bei den Frauen erreichten Aiyu Zhu (TTZ DSHS Köln) als Siebte (12,166) und Lea Marie Quaas (TuS Chemnitz-Altendorf) als Achte (12,100) das Weltcup-Finale am Stufenbarren. Den Tageshöchstwert erreichte hier Tisha Volleman aus den Niederlanden mit 13,066 Punkte. Am Sprung setzte sich die Slowenin Tjasa Kysselef durch. In der Summe beider Sprünge kam die 28-Jährige auf 13,016 Punkte. Deutsche Turnerinnen waren an diesem Gerät nicht am Start.
Die Delegation der Ukraine nimmt trotz des Ausbruchs eines Krieges in ihrem Heimatland wie geplant am Turnier teil und erreichte mit Ilia Kovtun (Boden, Seitpferd), Roman Vashchenko (Ringe) und Daniela Batrona (Stufenbarren) vier Final-Teilnahmen. „Wir haben die Entwicklung in der Ukraine mit großer Sorge aufgenommen und der Mannschaft unsere Unterstützung angeboten“, sagte Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt nach Beratungen.
Zu Mannschaft gehört neben zwei Turnerinnen und drei Turnern, Betreuern und Trainern als Kampfrichter Bohdan Makuts. Der 61-Jährige war 1980 Olympiasieger mit der Sowjetunion. Die Ukraine ist seit Dienstag in der Lausitz, eine vorzeitige Abreise habe nicht zur Debatte gestanden, sagte Wohlfahrt. „Die Mannschaft wird Stand heute nach Beendigung des Wettkampfes am Sonntag geschlossen zum nächsten Weltcup nach Doha/Katar weiterreisen“, sagte Wohlfahrt.
Insgesamt haben Sportlerinnen und Sportler aus 32 Nationen für den mit 32.500 Schweizer Franken dotierten Weltcup in Cottbus gemeldet. 2020 und 2021 war der Traditionswettbewerb aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen. In diesem Jahr findet der Neustart unter Ausschluss der Öffentlichkeit und mit einem strengen Hygienekonzept statt. Am Freitag wird die Qualifikation mit weiteren fünf Geräten fortgesetzt.
45. Turnier der Meister® mit Technischem Meeting eröffnet
Turnier der Meister® 2022 von Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt eröffnet
23.02.22
Mit begrüßenden Worten des Turnierdirektors Mirko Wohlfahrt begann am Mittwochabend das Turnier der Meister® 2022 mit dem Technischen Meeting. Hierbei wurde die Startreihenfolge für die Qualifikationswettkämpfe am Donnerstag und Freitag gelost.So dürfen am Donnerstag bei den Männern Grigoris Kosmidis (Griechenland / Boden), Joshua Nathan (Großbritannien / Pauschenpferd) und der Ukrainer Illia Kovtun (Ringe) die 45. Auflage der Traditionsveranstaltung eröffnen. Bei den Frauen beginnen am Donnerstag Ofir Netzer (Israel) am Sprung und die Norwegerin Maria Tronrud am Stufenbarren.
Lokalmatador Tom Schultze vom SC Cottbus geht am Donnerstag als dritter Starter an die Ringe. Zudem startet Schultze am Freitag in der Qualifikation am Sprungtisch.
Die Startlisten für die Qualifikation
"Ich habe richtig Bock auf das Turnier der Meister"
Tom Schultze vom SC Cottbus ist der Lokalmatador beim Weltcup in der Lausitz-Arena
22.02.22
30 Nationen haben für das 45. Turnier der Meister in Cottbus (24. bis 27. Februar 2022) bei den Männern gemeldet, schicken Olympiasieger, Welt- und Europameister in die Lausitz-Arena zum Weltcup im Gerätturnen. Deutschland ist mit seinem Turn-Team natürlich zum Jahresauftakt ebenfalls vertreten. Der neue Cheftrainer Valeri Belenki – 1994 selbst Dreifach-Sieger beim Turnier der Meister – schickt bei den Männern eine sechsköpfige Riege in der Lausitz-Arena an die Geräte. Den kürzesten Weg hat Tom Schultze. Der gebürtige Cottbuser, der von Kindesbeinen an für den SC Cottbus turnt, trägt dabei als Lokalmatador die Hoffnungen des Gastgebers und Ausrichters.„Es war seit langem mal wieder ein Tag, den ich gut getroffen habe – es ist ziemlich gut gelaufen für mich“, sagt Schultze über sein Ergebnis beim entscheidenden Testwettkampf in der vergangenen Woche im Leistungszentrum Kienbaum. Danach wurde der 20-Jährige von Cheftrainer Belenki neben Nils Dunkel (MTV Erfurt), Nils Matache (SC Berlin), Felix Remuta (TSV Unterhaching), Dario Sissakis (SC Berlin) und Glenn Trebing (TK Hannover) bei den Männern für Cottbus aufgeboten. „Die Nominierung ist schon ein echter Höhepunkt für mich. Ich habe richtig Bock auf das Turnier der Meister“, sagt Schultze.
Für Schultze, der den Deutschen Turner-Bund im vergangenen Herbst beim World Challenge Cup in Slowenien erstmals international vertrat, erfüllt sich mit der Berufung für Cottbus ein Traum. Vor einigen Jahren gehörte er noch zu den Schilder-Kindern beim Turnier der Meister und himmelte sein Vorbild Philipp Boy an, der sich 2012 als letzter Cottbuser Turner in die Siegerliste eintragen konnte. Nun ist er selbst dabei. Kleiner Wermutstropfen: Da das Turnier nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen wird, müssen Familie und Freunde in Cottbus mit dem angebotenen Livestream vorliebnehmen. „Das ist natürlich schade, aber es ist wichtig, dass das Turnier überhaupt wieder stattfindet und Turnen Aufmerksamkeit bekommt“, sagt Schultze, der derzeit beim SCC Turnen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert.
In Cottbus geht Schultze, der in Cottbus bei Alexander Supprun trainiert, an den Ringen (Qualifikation Donnerstag, ab 16.30 Uhr) und am Sprung (Qualifikation Freitag, ab 16.30 Uhr) an die Geräte. „Das sind meine beiden Paradedisziplinen. Auch der Boden liegt mir ganz gut. Wir haben in den vergangenen Monaten das Augenmerk deutlicher auf diese Geräte gelegt. Dadurch wurde ich im Sprung sicherer und habe an den Ringen mehr Routine und Kraft bekommen“, erklärt Schultze. Mit seinen Übungen – am Sprung turnt er einen Kasamatsu mit zweieinhalb Drehungen und einen Überschlag Doppelsalto – hält sich Schultze auch im Feld der Turner aus 30 Nationen für absolut konkurrenzfähig. „Der Einzug in die Finals der besten Acht ist mein Ziel – danach muss man dann weitersehen. Auf jeden Fall soll mein erstes Turnier der Meister für mich am Freitagabend nicht zu Ende sein“, sagt Tom Schultze vor seiner Weltcup-Heimpremiere.
"GUSTAV" zum Turnier der Meister 2022
Das Magazin zum Cottbuser Weltcup gibt es in der Lausitz-Arena
21.02.22
Pünktlich zum "Turnier der Meister" erscheint traditionell auch das kostenlose Magazin "Gustav".Inhaltlich beschäftigt sich das Heft natürlich mit dem Turnier der Meister. Die Vorstellung der beiden neuen DTB-Cheftrainer und Berichte zu den Abteilungen und Veranstaltungen des SC Cottbus Turnen e.V. runden das prall gefüllte 60-seitige Magazin ab.
Der Gustav steht Ihnen hier als E-Book zum Download zur Verfügung. Die Printversion ist ab Donnerstag, 21. November, beim Turnier der Meister in der Lausitz-Arena zu haben. Halten Sie Ausschau nach ihrem ganz persönlichen "GUSTAV".
Download: Gustav - Das Magazin zum Cottbuser Weltcup (PDF, ca. 15 MB)
Das Warten hat ein Ende
Nach 821 Tagen corona-bedingter Zwangspause kehrt das Turnier der Meister auf die internationale Turn-Bühne zurück. Vom 24. bis 27. Februar 2022 steigt in der Cottbuser Lausitz-Arena die 45. Auflage.
04.02.22
Das Königsgerät Reck beschloss wie fast immer auch 2019 den Weltcup in Cottbus. Der Japaner Hidetaka Miyachi erturnte am 24. November 2019 in der Lausitz-Arena 14,933 Punkte und reihte sich mit dieser Wertung in die überaus prominente Siegerliste ein. Miyachi ist gleichzeitig aber auch der letzte Eintrag: 2020 und 2021 musste das ebenso beliebte wie hochkarätige Weltcup-Turnier in der Lausitz aufgrund der Beschränkungen durch die Covid-19-Pandemie abgesagt werden. Nach über zweijähriger Zwangspause will der SC Cottbus Turnen das Turnier in diesem Jahr wieder ausrichten – trotz weiter laufender Pandemie.„Die Erleichterung ist groß, dass wir wieder Ausrichter sein dürfen. Wir tun alles, damit sich unsere Gäste wohl und sicher in Cottbus fühlen. Stoppen kann uns jetzt nur noch eine behördliche Absage“, sagt Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt. Für die Sportlerinnen und Sportler gilt die Regel 3G+. „Das hat damit zu tun, dass einige mit Impfstoffen geimpft sind, die nicht bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA gelistet sind“, erklärt Wohlfahrt. Zuschauer sind an den vier Wettkampftagen voraussichtlich nicht zugelassen. „Wir bieten aber einen Live-Stream an und stemmen eine komplette TV-Produktion“, sagt Wohlfahrt weiter.
Die Organisatoren des 45. Turniers der Meister erwarten etwa 300 Gästen aus 30 Nationen. Angeführt wird die Meldeliste derzeit von Artem Dolgopyat aus Israel, der bei den Olympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille am Boden gewann. 2018 siegte er schon an diesem Gerät in Cottbus. Mit dem US-Amerikaner Stephen Nedoroscik (2021 Pauschenpferd) und dem Türken Ibrahim Colak (2019 Ringe) stehen auch zwei Weltmeister auf der Liste des internationalen Turn-Verbandes FIG.
Das Turn-Team Deutschland wird sich mit voraussichtich fünf Athleten und drei Athletinnen der Qualifikation in den zehn ausgetragenen Gerätfinals stellen und versuchen, einen Platz für die Finalwettkämpfe zu erturnen. Welche Athleten und Athletinnen den Deutschen Turner-Bund im Februar vertreten werden, wird sich erst kurz vor dem Turnier der Meister im Rahmen einer internen nationalen Qualifikation entscheiden.Die Organisatoren rechnen mit hat Pauline Schäfer-Betz. Die 25-Jährige war 2017 am Schwebebalken ebenfalls schon Weltmeisterin. Im Vorjahr gewann sie an ihrem Spezialgerät WM-Silber.
Das Turnier der Meister findet seit 1979 jährlich, mit Ausnahme der Pandemie-bedingten Absagen in den Jahren 2020 und 2021, ununterbrochen in Cottbus statt und hat sich im Laufe der Zeit zu einem festen Termin im internationalen Wettkampfkalender im Gerätturnen entwickelt. Olympiasieger, Welt- und Europameister geben sich hier alljährlich die Klinke in die Hand und rücken die Stadt für ein paar Tage in den Fokus des weltweiten Turn-Interesses. Seit 2016 hat das Turnier wieder den Status eines Weltcups – und behält diesen bis 2024. „Wir freuen uns über das Vertrauen, das die FIG in unser Traditionsturnier setzt“, sagt Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt. „Wir nehmen diese außerordentliche Wertschätzung als Ansporn. Dankbar sind wir auch für die sportpolitische Rückendeckung und die der Förderer und des Sponsorenpools.“
Das Turnier der Meister 2022 ist der erste von vier Geräte-Weltcups in diesem Jahr, die zur Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Liverpool (29. Oktober bis 6. November) dienen. Nach Cottbus geht es bis Anfang April nach Doha, Kairo und Baku. „Wir werden versuchen, auch unter Corona-Bedingungen ein für Cottbus typisches Turnfest zu organisieren. Wir freuen uns sehr und sind froh, dass die Siegerlisten endlich fortgeschrieben werden können“, sagt Turnierdirektor Wohlfahrt.
"Weltcup" ist ein Adelstitel für Cottbus
Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt im Interview
25.08.21
Das Turnier der Meister® in Cottbus behält für die Jahre 2022, 2023 und 2024 weiterhin den Status eines Weltcup-Turniers. Für Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt ist das Label "Weltcup" mit einem Adelstitel gleichzusetzen. Im Interview spricht Wohlfahrt über die Bedeutung des Turniers für Cottbus und für die Turnwelt sowie über die schmerzhaften coronabedingten Absagen der vergangenen zwei Jahre.Welche Bedeutung hat das Weltcup-Label für das Turnier der Meister® in Cottbus?
Für die Marke "Turnier der Meister®" bedeutet das Weltcuplabel den Adelstitel. Dies ist seitens des Weltverbandes FIG eine riesige Wertschätzung uns gegenüber und wiederum ein großer Vertrauensvorschuss bis Paris 2024. Nur 3 weitere Turn-Turniere weltweit können dies für sich in Anspruch nehmen. Gleichsam bedeutet es die internationale Wahrnehmung der Güte unserer Veranstaltung und sichert die Qualität der Teilnehmer von allen Kontinenten.
Wie wichtig ist das Turnier der Meister generell für die Stadt Cottbus. Welche Bedeutung hat das Turnier für die Stadt Cottbus an sich?
Eine solche Großveranstaltung geht natürlich auch mit einem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb einher, von dem einige verlässliche Dienstleister in unserer Stadt partizipieren. Dazu rückt Cottbus in diesen Wochen in den Focus des weltweiten Interesses. So können wir als Stadt und Region zeigen, dass wir beste Gastgeber sind. Dazu kommt, dass es gemeinsam gelungen ist, unser Turnier zu einer Marke und auch zu einem gesellschaftlichen Ereignis zu machen.
Welchen Stellenwert nimmt das Turnier der Meister Cottbus im Jahresplan der Turnelite ein?
Nach den Welt-und Kontinentalen Meisterschaften sind die vier Weltcups das höchste zu erreichende Level bis Paris 2024. Dass wir hierbei auch noch den Auftakt geben dürfen, macht uns auch ein wenig stolz. Die einzigen, die nicht wissen, welches Standing dieses Turnier auf der Welt hat, sind wir selbst. Natürlich ist es inzwischen so, dass wir unseren infrastrukturell möglichen Rahmen ausgeschöpft haben. So können wir es nun nur auf unsere Art machen - mit Herzlichkeit, mit Herzblut. Unser kleines Problem ist, dass die Standards, die wir hier etabliert haben, zu Weltstandards geworden sind. Das, was mal unser Vorteil war, ist jetzt ein Stück weit aufgebraucht.
Wie schmerzhaft waren die beiden coronabedingten Turnierabsagen in 2020 und 2021?
Schmerzhaft war es vorrangig für die Sportlerinnen und Sportler. Ihnen wurde durch die Pandemie die Möglichkeit genommen, sich in Cottbus für die Olympischen Spiele in Tokio qualifizieren zu können. Schmerzhaft sicher auch für die Tourismusbranche hier in unserer Stadt, die in einer Turnierwoche oft an Ihre quantitativen Grenzen kommt. Jetzt unsere vergeblichen Mühen nach vorn zu stellen, entspricht nicht unserer Herangehensweise.
Wie hat das Turnier der Meister in Cottbus diese beiden Absagen verkraftet? Sehen Sie bzw. befürchten Sie negative Nachwehen?
Die Absagen an sich waren international kein Einzelfall. Aber ja, es tat schon weh, wenn man an die vergebenen Mühen Vieler dachte. Was mir persönlich am meisten fehlte, waren die Begegnungen und die leuchtenden Augen unseres Turnnachwuchses in der Arena.
Wann starten Sie mit den Vorbereitungen für das kommende Turnier der Meister im Jahr 2022? Inwiefern bleibt dabei die Corona-Pandemie weiterhin ein unkalkulierbarer Faktor?
Bei aller Ehrenamtlichkeit arbeiten wir an dieser Stelle wie Profis, mit Herz und Verstand. Das heißt, wir haben bereits begonnen! Dass die Pandemie ein unkalkulierbarer Faktor bleibt, wird uns nicht davon abhalten, unser Bestes zu geben.
Herr Wohlfahrt, haben sie sonst noch etwas auf dem Herzen?
Ja, ich möchte an dieser Stelle DANKE sagen. Danke an mein motiviertes Organisationsteam und deren Familien, die dem überdurchschnittlichen Engagement den Rücken freihalten. Danke an alle vielen kleinen und großen Helfer, die zur Stange gehalten haben. Und nicht zuletzt Danke für die sportpolitische Rückendeckung und die der Förderer und des Sponsorenpools. Ohne diesen Dreiklang würde es nicht funktionieren.
2022, 2023, 2024: Turnier der Meister® bleibt Weltcup
45. Auflage des Cottbuser Traditionsturniers vom 24. bis 27. Februar 2022
20.08.21
Das Turnier der Meister® in Cottbus behält weiterhin den Status eines Weltcup-Turniers. Dies hat das Exekutivkomitee des Turn-Weltverbandes FIG in einer Videokonferenz am 18. und 19. August 2021 beschlossen."Wir freuen uns über das Vertrauen, welches die FIG in unser Traditionsturnier setzt." äußerte sich Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt. "Wir nehmen diese außerordentliche Wertschätzung als Ansporn, hier ein für Cottbus typisches Turnfest zu organisieren und zu erleben. Dankbar sind wir auch für die sportpolitische Rückendeckung und die der Förderer und des Sponsorenpools."
Das Label eines Weltcups bekommt das Cottbuser Turnier für die Jahre 2022, 2023 und 2024. Bisher hatte die FIG die Weltcups jeweils im olympischen 4-Jahres-Rhythmus vergeben. Nach den pandemiebedingt um ein Jahr verschobenen Olympischen Spielen von Tokio, beträgt der neue olympische Zyklus drei Jahre - bis zu den Spielen 2024 in Paris.
Das Cottbuser Turnier rutscht im Turnkalender wieder in das erste Jahresquartal und soll vom 24. bis 27. Februar 2022 in der Lausitz-Arena Cottbus stattfinden.
45. Turnier der Meister® 2022
24. bis 27. Februar 2022
46. Turnier der Meister® 2023
23. bis 26. Februar 2023
47. Turnier der Meister® 2024
22. bis 25. Februar 2024