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Final-Samstag: Algerierin Nemour setzt Glanzlicht
DTB-Turner Milan Hosseini wird Vierter am Boden
24.02.24
Kaylia Nemour aus Algerien hat mit ihrer Stufenbarren-Übung für den Höhepunkt des ersten Final-Tages beim 47. Turnier der Meister in Cottbus gesorgt. Der Böckinger Milan Hosseini als einziger deutscher Final-Teilnehmer des Weltcups verpasste in der ausverkauften Lausitz-Arena als Vierter am Boden das Podium. Neben Athletinnen und Athleten aus den traditionellen Turn-Nationen standen neben Nemour auch Turnerinnen und Turner aus Jordanien oder Panama auf dem Siegerpodest, was die Internationalität des Turniers unterstreicht. Beim Weltcup, gleichzeitig Olympia-Qualifikation, sind in diesem Jahr mehr als 300 Sportlerinnen und Sportler aus 73 Nationen dabei.Milan Hosseini von der TG Böckingen belegte zum Auftakt der Final-Wettbewerbe den vierten Platz am Boden. „Mein Ziel war es ins Finale zu kommen, die Stimmung aufzusaugen und eine gute Übung hinzulegen. Das ist mir gelungen“, sagte der Vorjahreszweite, der für seine Übung 14,333 Punkte erhielt und knapp das Podest verpasste. „Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit meiner Übung. Die Konkurrenz in diesem Jahr in Cottbus war superstark“, sagte Hosseini.
In dem erstklassig besetzen Bodenfinale turnte Milan Hosseini eine sehr schöne Übung und beendete diese mit einem Rondat dreifach Schraube im Abgang. Die Freude über seine starke Vorstellung waren im Anschluss sowohl Hosseini als auch Cheftrainer Valeri Belenki ins Gesicht geschrieben. Am Ende musste sich Hosseini jedoch dem Briten Harry Hepworth (14,900 Punkte), Olympiasieger und Weltmeister Artem Dolgopyat aus Israel (14,866 Punkte) und dem Koreaner Sunghyun Ryu (14,366 Punkte) geschlagen geben. Mit 14,333 Punkten teilte sich der DTB-Athlet den vierten Platz mit dem zweiten Koreaner des Finals, Hansol Kim.
„Wir sind mit einer sehr jungen Delegation nach Cottbus gekommen. Dabei ging es für die Athletinnen und Athleten vor allem darum, gut in das Olympiajahr zu starten und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Dass wir unterm Strich in nur einem Finale vertreten waren, ist natürlich schade, aber unter Berücksichtung der starken Konkurrenz auch ein Fingerzeig von Milan", bilanzierte Thomas Gutekunst, Sportdirektor des Deutschen Turner-Bund.
Am Pauschenpferd setzte sich der Qualifikations-Beste Nariman Kurbanov aus Kasachstan mit 15,433 Punkten durch und nahm Medaille und Glückwünsche vom Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick entgegen. Ahmed Abu Al Soud aus Jordanien (15,300) und Woong Hur aus Südkorea (15,300) holten sich Silber und Bronze. An den Ringen lagen die Top 3 innerhalb eines Zehntelpunkts. Es siegte Nikita Simonov aus Aserbaidschan (14,700) vor Samit Ait Said aus Frankreich (14,666) und Vahagn Davtyan aus Armenien (14,600).
Am Sprung der Frauen belegte Oksana Chusovitina den sechsten Platz. Die 48-Jährige aus Usbekistan, die 1989 zum ersten Mal am Turnier der Meister teilnahm und mit 15 Erfolgen Rekord-Siegerin ist, steigerte sich damit deutlich gegenüber ihrem neunten Platz beim Weltcup-Auftakt vor einer Woche in Kairo. Trotzdem rückte die anvisierte neunte Olympia-Teilnahme im Sommer in Paris in weite Ferne. Den Sieg sicherte Chang Ok An aus Nordkorea (13,999) vor Valentina Georgieva aus Bulgarien (13,399), beide hatten auch in Kairo schon Platz eins und zwei belegt und liegen damit nun vor den beiden letzten Weltcups in Baku und Doha deutlich im Kampf um die Olympia-Tickets vor Chusovitina. Platz drei belegte unter großem Jubel ihres Trainers und des Publikums Karla Navas aus Panama (13,383).
Am Stufenbarren glänzte Vize-Weltmeisterin Kaylia Nemour aus Algerien mit einer Top-Übung, die mit 15,433 Punkten belohnt wurde. Damit lag die 17-Jährige, die auch schon für Frankreich gestartet ist, klar vor der Konkurrenz. Alena Tsitavets (neutrale Athletin) kam auf den zweiten Platz (14,100) vor Maellyse Brassert aus Belgien (13,700), die vor der ehemaligen deutschen Bundestrainerin Ulla Koch betreut wurde.
Am Sonntag geht es beim mit 50.500 Schweizer Franken dotierten Weltcup mit den letzten fünf Entscheidungen weiter. Die Männer turnen Sprung, Barren und Reck. Bei den Frauen geht es auf den Boden und an den Schwebebalken. Deutsche Turnerinnen und Turner konnten sich nicht qualifizieren. Neben 1500 Schweizer Franken Siegprämie geht es an jedem Gerät erneut auch um wichtige Punkte in der Qualifikation für die Olympischen Spiele. Die jeweils zwei besten Turnerinnen und Turner je Gerät nach einer Serie mit Stationen in Kairo, Cottbus, Doha und Baku sichern sich ein Ticket für Paris 2024.