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Zwei deutsche Medaillen am ersten Finaltag
Milan Hosseini am Boden und Meolie Jauch am Stufenbarren holen Silber
25.02.23
Mit Meolie Jauch vom MTV Stuttgart und Milan Hosseini von der TG Böckingen haben zwei Weltcup-Neulinge am ersten Finaltag des 46. Turniers der Meister in Cottbus zwei Silbermedaillen für den Deutschen Turner-Bund (DTB) gewonnen.Am Stufenbarren zeigte die erst 16-jährige Meolie Jauch eine fast fehlerfreie Übung und erhielt in der ausverkauften Lausitz-Arena 13,533 Punkte. Besser war nur Alice D’Amato aus Italien (14,500). Platz drei belegte Vorjahressiegerin Tisha Vollemann (12,900) aus den Niederlanden, die erst am Vormittag als Qualifikations-Neunte nachgerückt war. Europameisterin Elisabeth Seitz aus Stuttgart verpasste nach einem Sturz beim Abgang mit 12,066 Punkten als Achte klar das Podium.
„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, gleich bei meinem ersten Weltcup in Deutschland für Deutschland eine Medaille zu gewinnen. Ich war vom großen Publikum echt geschockt, während der Übung habe ich das aber nicht mehr gemerkt – erst als wieder der Applaus kam“, sagte Meolie Jauch nach Weltcup-Silber. Elisabeth Seitz nahm Platz acht dagegen sportlich: „Cottbus ist natürlich nicht der Höhepunkt, ich bin noch nicht zu 100 Prozent fit. Wenn dann eine Kleinigkeit dazwischenkommt, stecke ich das noch nicht weg. Ich wollte unbedingt hierherkommen und habe mich über die Finalteilnahme gefreut“, sagte die deutsche Rekord-Meisterin.
Am Boden holte sich Milan Hosseini ebenfalls überraschend die Silbermedaille. Der deutsche Meister teilte sich den zweiten Platz mit dem Japaner Kazuma Kaya. Beide erhielten 13,866 Punkte. Der Sieg beim mit 50.000 Schweizer Franken (ca. 50.600 Euro) dotierten Weltcup ging überlegen an Olympiasieger Artem Dolgopyat (14,466). Für den Israeli war es der zweite Sieg am Boden in Cottbus nach 2018.
Am Sprung verpasste die ehemalige deutsche Auswahl-Turnerin Oksana Chusovitina einen weiteren Erfolg in Cottbus. Die 47-Jährige, die 1989 erstmals beim Turnier der Meister startete, steigerte sich im Finale auf 13,016 Punkte, musste sich aber Manila Esposito aus Italien (13,233) und der Britin Ruby Evan (13,183) geschlagen geben. Die Usbekin untermauerte aber als Dritte ihre Ambitionen, sich 2024 zum neunten Mal für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Bei ihrer 21. Cottbus-Teilnahme war es die 25. Medaille für Chusovitina, 15 Siege stehen in der Statistik.
In einem hochklassigen Barren-Finale siegte Abdulla Azimov aus Usbekistan (14,866). Für Weltmeister Rhys McClenaghan aus Irland (14,700) blieb nur Platz fünf. An den Ringen ging der Weltcup-Sieg an Eleftherios Petorunias aus Griechenland. Der Olympiasieger von 2016 erhielt 14,966 Punkte. Weltmeister Adem Asil aus der Türkei (14,466) wurde Vierter. Deutsche Teilnehmer waren an beiden Geräten nicht dabei.
Am Sonntag stehen ab 14 Uhr fünf weitere Geätefinals (Männer: Sprung, Barren und Reck; Frauen Boden und Schwebebalken) im Programm. Ausrichter SC Cottbus ist nach vielen Jahren wieder einmal im Finale vertreten, Tom Schultze qualifizierte sich als Fünfter am Sprung. Mit Nils Dunkel vom SV Halle am Barren und Anna-Lena Köing aus Karlsruhe (Boden) hat der DTB hier zwei weitere Medaillenchance. An der Tageskasse sind noch Restkarten erhältlich.